Der Zyklon „Chido“ hat verheerende Schäden im südlichen Afrika und auf der französischen Insel Mayotte hinterlassen. Laut der Katastrophenschutzbehörde von Mosambik sind mittlerweile mindestens 94 Menschen durch den Sturm ums Leben gekommen, während auch in Malawi 13 Tote zu beklagen sind. Insgesamt sind mehr als 175.000 Menschen von den Auswirkungen betroffen, zahlreiche Häuser, Schulen und Gesundheitseinrichtungen wurden zerstört. Das Institut für Nationales Katastrophenmanagement in Mosambik schätzt, dass die Zerstörung von rund 110.000 Häusern und die Beeinträchtigung der Energieversorgung von etwa 200.000 Personen signifikante humanitäre Hilfsmaßnahmen erfordern werden, so berichtete tagesschau.de.
Auf der Insel Mayotte, die der erste betroffene Ort des Zyklons war, hat die französische Regierung bereits Hilfsmaßnahmen mobilisiert. Der Sturm fegte mit Windgeschwindigkeiten von über 220 Kilometern pro Stunde über die Insel und führte zu einer vorläufigen Bilanz von 35 Toten, wobei die tatsächliche Zahl vermutlich höher liegt. Die nationale Notrufnummer war überlastet, und der amtierende Innenminister Bruno Retailleau bezeichnete die Situation als „kolossal“. In einer ersten Erhebung waren zudem über 1.400 Verletzte zu verzeichnen, und die Rettungsarbeiten bringen neue Herausforderungen mit sich, da die Infrastruktur erheblich beschädigt ist, wie all-in.de berichtet.
Schwierige humanitäre Lage
Die medizinische Infrastruktur ist ebenfalls stark betroffen. In der Hauptstadt von Mayotte sind 40 Prozent der Patientenzimmer in Krankenhäusern nicht mehr nutzbar. Ärzte warnen vor einem möglichen Ausbruch von Cholera, da es an sauberem Wasser und Strom mangelt. Auch Dehydrierung und Mangelernährung sind zentrale Probleme, da viele Betroffene in den improvisierten Wellblechsiedlungen leben, die jetzt zerstört sind. Der Zyklon hat katastrophale Auswirkungen sowohl in Mosambik als auch auf Mayotte gehabt, und die humanitäre Situation könnte sich weiter verschärfen, wenn nicht zeitnah Hilfe geleistet wird.