In Magdeburg kam es in der besinnlichen Vorweihnachtszeit zu einer schockierenden Amokfahrt, die mindestens fünf Menschen das Leben kostete, darunter vier Frauen im Alter zwischen 45 und 75 Jahren sowie ein neunjähriger Junge. Über 200 weitere Personen wurden verletzt, davon 41 schwer, als ein 50-jähriger Psychiater aus Saudi-Arabien mit seinem Auto in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt raste. Die Tat geschah am Freitagabend, und die Stadt steht seitdem unter dem Eindruck unermesslicher Trauer und Entsetzen. Regina Stieler Hinz, die stellvertretende Bürgermeisterin, sagte: „Die Trauer ist unbeschreiblich“ und verspürte die Betroffenheit in der gesamten Stadtgesellschaft, die noch immer unter dem Schrecken leidet, wie Yahoo Nachrichten berichtete.
Die Hintergründe der schrecklichen Tat sind noch unklar. Der mutmaßliche Täter, der seit 2006 in Deutschland lebt und als Psychotherapeut arbeitet, wurde am Tatort festgenommen. Laut der Magdeburger Staatsanwaltschaft könnte seine Unzufriedenheit über den Umgang mit saudiarabischen Flüchtlingen ihn zu dieser Straftat bewogen haben. Der Mann, der sich in sozialen Medien als ehemaliger Muslim darstellte und Verschwörungstheorien verbreitete, hat in der Vergangenheit bereits rechtsextreme Äußerungen getroffen. Es gab zudem Berichte, dass er von den saudischen Behörden wegen seiner extremen Ansichten gewarnt wurde. Die op-online.de berichtet, dass das Unbehagen und der Schock über solche fanatischen Ansichten auch Teil einer größeren Problematik in der Gesellschaft sind.
Als Gedenkveranstaltungen in der Stadt stattfanden, versammelten sich auch rechtsextreme Demonstranten, die eine weitere Schattenschicht dieses Konflikts aufzeigen. Die Polizei erhöhte die Sicherheitsmaßnahmen auf vielen Weihnachtsmärkten im ganzen Land, und mehrere blieben vorübergehend geschlossen. Während die Menschen in Magdeburg um die Opfer trauern, wird die Frage nach dem Motiv und den vergangenen Warnungen an die Behörden lauter. Viele fühlten sich an vergangene Tragödien erinnert, unter anderem an den Anschlag in Berlin vor acht Jahren. Magdeburg steht heute als Mahnmal für das, was in der Gesellschaft schiefgelaufen ist und wie schnell das Gefühl von Sicherheit in einen Albtraum umschlagen kann.