Nach dem erschütternden Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, bei dem fünf Menschen, darunter ein neunjähriger Junge, ums Leben kamen, ist die Trauer in der Marktgemeinde Floß in Bayern greifbar. Der tragische Vorfall ereignete sich, als ein 50-Jähriger mit einem Mietwagen durch die Menschenmenge raste. Der neunjährige André lebte bis vor Kurzem in Floß und war erst seit dem Frühjahr mit seiner Mutter in Niedersachsen. Während eines Gottesdienstes in seiner Heimat gedachten die Dorfbewohner des verstorbenen Kindes. Der katholische Pfarrer Max Früchtl teilte mit, dass die Gottesdienste von größerer Besucherzahl geprägt waren, als der Ort gewohnt ist, und die Menschen tief betroffen waren, da André ein vertrautes Gesicht in der Gemeinde war, das bei den Sternsingern aktiv war, wie pnp.de berichtet.
Anteilnahme und Trauerbekundungen
Die Anteilnahme an Andrés Schicksal zeigt sich nicht nur in Floß, sondern auch in seiner neuen Heimat. Die Niedersächsische Jugendfeuerwehr hat über einen Sozialfond Spenden gesammelt, um die Familie finanziell zu unterstützen. Eine Arbeitskollegin von Andrés Mutter hat zudem eine Spendenaktion auf der Plattform „gofundme“ gestartet, die mittlerweile 49.000 Euro gesammelt hat, um die Beerdigungskosten und weitere Ausgaben zu decken. In einem rührenden Facebook-Beitrag, der eine große Resonanz fand, äußerte seine Mutter Désirée G.: „Lasst meinen kleinen Teddybär nochmal um die Welt fliegen.“ Diese Worte haben in den sozialen Netzwerken viele berührt und wurden weit verbreitet, wie merkur.de berichtet.
Der mutmaßliche Täter, ein aus Saudi-Arabien stammender Mann, befindet sich in Untersuchungshaft, während die Ermittlungen weiterlaufen, und die Motivation hinter dem Anschlag steht im Fokus der Behörden. Rainer Wendt, Leiter der Deutschen Polizeigewerkschaft, appellierte an die Öffentlichkeit, sich nicht in Spekulationen zu verlieren, sondern den Ermittlern Zeit zu geben, die Hintergründe des Verbrechens aufzuklären.