Trevion Williams, der US-amerikanische Basketballstar, verlässt nach nur sechs Monaten im Trikot von Alba Berlin bereits den Verein und wechselt zu Maccabi Tel Aviv, einem direkten Konkurrenten in der EuroLeague. Diese unerwartete Entscheidung wurde am Sonntag bekannt gegeben. Williams, der erst im Sommer als vielversprechendes Talent von ratiopharm Ulm verpflichtet wurde, konnte in seinen 26 Einsätzen in der Hauptstadt nicht die erhoffte Leistung zeigen. Der Grund für seinen Abgang liegt auf der Hand: Die Chemie stimmte nicht und die sportliche Konkurrenz hatte ihn überholt. Alba-Sportdirektor Himar Ojeda erklärte: „Wir haben alles darangesetzt, dass Trevion bei uns sein Potential ausschöpfen kann. Leider hat das nicht so funktioniert.“
Der sportliche Rückschritt
Bei seinem Wechsel nach Berlin wurde Williams mit großen Erwartungen empfangen. Letzte Saison bei Ulm glänzte er mit 14,8 Punkten und 10,8 Rebounds im Durchschnitt und wurde als All-EuroCup-Auswahlspieler geehrt. Bei Alba jedoch war er in der Defensive oft abwesend und musste sich zuletzt hinter Neuzugang David McCormack anstellen, der deutlich mehr Einsatz und Fokus zeigte. „Es wäre schön, wenn sich alle ein Beispiel an ihm nehmen würden“, kritisierte Albas Kapitän Martin Herrmannsson die schwankenden Leistungen von Williams. Albas Co-Trainer Thomas Päch deutete auf eine schwierige Zusammenarbeit hin: „Es gibt keinen klaren Grund für die Trennung“, so Päch. Die anhaltenden Spekulationen über einen Wechsel wurden damit Realität, als Maccabi Tel Aviv das Angebot einreichte, welches Williams nun ergreift.
Alba Berlin steht nun vor der Herausforderung, einen adäquaten Ersatz zu finden, um die Mannschaft zu stabilisieren und die Leistungskrise zu überwinden. Nach nur drei Siegen in der Bundesliga und der EuroLeague in dieser Saison, sowie dem frühen Aus im Pokal, ist der Druck auf das Team enorm. Ojeda betonte die Dringlichkeit, für Williams einen Nachfolger zu suchen, der das Team weiterentwickeln kann. „Es kommt darauf an, was der Markt hergibt“, fügte Päch hinzu. Alba Berlin muss schnell handeln, um ihre sportliche Situation vor dem Weihnachtsgeschäft zu verbessern, während die Konkurrenz auf eine erneut krisenbehaftete Saison hoffen kann. Die Ablösesumme für Williams bleibt bislang unbekannt, doch der Wechsel wird ohne Zweifel Auswirkungen auf beide Teams haben, wie rbb24 berichtete, und auch Eurohoops hebt hervor, wie vielschichtig die Situation für den Spieler und die beiden Klubs ist.