Die 30-jährige Katy Linstädt aus Rostock erinnert sich an das tragische Schicksal ihres Zwillingsbruders Tommy, der am 19. Mai 1994 im Alter von nur vier Monaten an plötzlichem Kindstod starb. Die Geschwister wurden viel zu früh geboren und mussten die ersten Monate in einer Klinik verbringen, wo Katy und Tommy, das damals nur 900 und 600 Gramm schwere Frühchen, um ihr Überleben kämpften. Nachdem sie glücklich nach Hause entlassen wurden, ereilte die Familie dennoch dieses grausame Schicksal. „Meine Mutter hat Tommy nie wieder berühren können, nachdem er gestorben ist“, erklärt Katy, „dieser Verlust hat unsere Familie geprägt“, wie die OSTSEE-ZEITUNG berichtet.
In der heutigen Zeit ist Katy glücklich verheiratet und Mutter, doch der Verlust ihres Bruders bleibt stets präsent. Die Gründung von Selbsthilfegruppen wie dem Verein „Känguruh“ für Eltern von Frühchen hat für sie eine große Bedeutung. „Ein solcher Verein hätte meiner Mutter damals sehr geholfen“, betont sie und hofft auf Unterstützung für die Neonatologie in Rostock. Mit jedem gespendeten Euro könnten notwendige Geräte und Materialien für gefährdete Neugeborene beschafft werden. „251 Frühchen wurden im letzten Jahr in Rostock behandelt“, so Katy, die stolz auf ihren beruflichen Werdegang verweist und überzeugt ist, dass ihre positive Entwicklung auch Tommy gewidmet ist.