Diese Woche durchbrach der DAX die magische Grenze von 20.000 Punkten, und das trotz besorgniserregender Wirtschaftsdaten. Die jüngsten Zahlen zeigen, dass die Auto- und Stahlindustrie massive Stellenabbauten vornehmen müssen, während viele Unternehmen in der Chemie- und Baubranche in Schwierigkeiten stecken. Dennoch bleiben die großen DAX-Konzerne global aktiv und profitieren von stabilen Geschäftsmodellen, wie Robert Halver von der Baader Bank betont. Die Hoffnung auf sinkende Zinsen könnte ebenfalls zur Belebung der Wirtschaft führen. Statistisch gesehen ist der Dezember zudem ein starker Börsenmonat, was die positiven Erwartungen weiter anheizt, so Tagesschau.
Dividendenaussichten der DAX-Konzerne
Trotz des Höhenflugs des DAX müssen sich Aktionäre jedoch auf geringere Ausschüttungen einstellen. Die Vorhersage deutet darauf hin, dass die DAX-Unternehmen im kommenden Frühjahr signifikant weniger Dividenden zahlen werden als im Vorjahr, was das erste Minus seit der Corona-Pandemie darstellen könnte. Chris-Oliver Schickentanz von der Capitell-AG erklärt, dass dies größtenteils der Automobilindustrie geschuldet ist, die sich in tiefgreifenden Umstrukturierungen befindet. Unternehmen wie Volkswagen können unter diesen Umständen keine hohen Ausschüttungen erwarten. Der Bericht von Statista verdeutlicht die Entwicklungen bei den Dividendenzahlungen der DAX-Unternehmen von 2003 bis 2024, die insgesamt in Milliarden Euro gemessen werden.
Allerdings gibt es Lichtblicke: Firmen wie SAP und die großen Versicherungen zeigen eine positive Entwicklung. Der Siemens-Konzern vermeldete kürzlich einen Rekordgewinn, was die Hoffnung nährt, dass Dividendensteigerungen in vielen Sektoren die Regel bleiben. Klaus Nieding von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz ist überzeugt, dass Unternehmen mit einer stabilen Dividendenpolitik auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen werden. Die Dividenden sorgen nicht nur für direkte Einnahmen für die Aktionäre, sondern stabilisieren auch die Unternehmen selbst, da die Mittel oft reinvestiert werden, was wiederum den DAX als Performance-Index stärkt.