Die Finanzlage der Gemeinden Oberammergau und Löhnberg zeigt sich in diesen Tagen angespannt, wenn auch auf unterschiedliche Weise. In Oberammergau wurde deutlich, dass die Kommune nach Jahren des Aufschwungs nun vor erheblichen finanziellen Herausforderungen steht. Kämmerer Stefan Schmid wies darauf hin, dass die Schlüsselzuweisungen aufgrund der erfreulichen Steuerlage zurückgehen werden und die Kreisumlage die Gemeinden stark belasten wird. Insbesondere Gemeinden mit höheren Steuereinnahmen, wie Oberammergau, müssen mit zusätzlichen Belastungen rechnen. Schmid hat für das kommende Jahr ein Minus von vier Millionen Euro eingeplant und prognostiziert, dass die Rücklagen bis 2027 aufgebraucht sein werden. Danach sind Kredite notwendig, um die anstehenden Investitionen zu finanzieren, unter anderem für den Neubau der Rialto-Brücke/Pürschlingsteg und ein Feuerwehrhaus. Laut Schmid wird auch eine Erhöhung des Grundsteuerhebesatzes auf 500 Prozent diskutiert, um zusätzliche Einnahmen zu generieren, während gleichzeitig Sparmaßnahmen in Betracht gezogen werden.
Positive Entwicklungen in Löhnberg
<pIm Gegensatz dazu präsentiert sich die Situation in Löhnberg optimistisch. Hier meldete Bürgermeister Dr. Frank Schmidt bei der letzten Gemeindevertretersitzung am 29. September eine finanzielle positive Entwicklung. Die Gemeinde schließt das Jahr mit einem Plus von 930.440 Euro ab und konnte in den letzten Jahren kontinuierlich den Schuldenabbau vorantreiben. Investitionen in Höhe von 1,5 Millionen Euro, vollständig finanziert durch das Land Hessen, fließen in den Ausbau des Kallenbachradweges. Darüber hinaus wird die Gemeinde in die Wasser- und Infrastrukturversorgung investieren sowie die Feuerwehr für Katastrophenfälle ausstatten. Die Zinsen für die Darlehen sind im Fall von Löhnberg ebenfalls gesenkt worden, was zu einer stabilen finanziellen Grundlage beiträgt. Insgesamt hat die Gemeinde rund 40 Millionen Euro in Projekte investiert und dabei von Zuschüssen in Höhe von etwa 30 Millionen Euro profitiert, wie gemeinde-loehnberg.de berichtet.
Während Oberammergau sich auf eine schwierige finanzielle Prognose einstellen muss, zeigt Löhnberg, wie durch konsequenten Maßnahmen und gezielte Investitionen eine positive Wende in der Kommunalfinanzierung erzielt werden kann. Die anstehenden Entscheidungen in Oberammergau werden zeigen, inwiefern auch hier der Weg in eine stabilere finanzielle Zukunft gefunden werden kann, während Löhnberg weiterhin auf einem erfolgreichen Kurs unterwegs ist.